Unsere Projekte im Bereich psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung
Gemäss Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat mehr als ein Fünftel aller Personen in Gemeinschaften, die von Konflikten betroffen sind, psychische Probleme – von einer leichten Depression bis zu stärkeren Symptomen, etwa einer posttraumatischen Belastungsstörung. Diese Zahlen sind besorgniserregend, sind sie doch dreimal so hoch wie in der allgemeinen Weltbevölkerung.
Die psychosozialen Unterstützungs- und Mentalgesundheitsprojekte des IKRK reagieren auf die Bedürfnisse verschiedener Gruppen, die von bewaffneten Konflikten und anderer Gewalt betroffen sind: von Häftlingen, die Misshandlungen erlitten haben, über Opfer/Überlebende sexueller Gewalt, Familien von Vermissten, Menschen mit Behinderungen bis hin zu Personen, die gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen und in einer Gemeinschaft oder einem Land neu anzufangen, das nicht ihre eigene Heimat ist.
In vielen Ländern mangelt es an Wissen über psychische Gesundheit und psychosoziale Bedürfnisse, weshalb die Betroffenen mit Ablehnung, Diskriminierung und Stigmatisierung konfrontiert sein können. Dies erschwert ihnen den Zugang zur benötigten Unterstützung und setzt sie der Gefahr von Misshandlungen aus.
Die Bedürfnisse von Menschen in Konfliktsituationen in diesem Bereich müssen bei der zunehmenden Beachtung der psychischen Gesundheit weltweit berücksichtigt werden. Obwohl das Thema in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, klafft noch immer eine grosse Lücke zwischen den Bedürfnissen und dem tatsächlichen Zugang zu entsprechender Versorgung.
Das IKRK ist bestrebt, diese Lücke zu verringern, indem es lokale Kapazitäten aufbaut, um die psychische Gesundheit und das psychosoziale Wohl von Einzelpersonen und Gemeinschaften zu stabilisieren und zu verbessern. Im Jahr 2020 führten wir mehr als 230 Projekte für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung auf der ganzen Welt durch und erreichten so mehr als 554 000 Personen.